Hoch über Müselbach - Unterwegs mit dem Heißluftballon
Grüezi mitänand, heute möchte ich einen erfreulichen Höhepunkt zum Besten geben! Meine Schwester Daniela durfte anlässlich ihres runden Geburtstages (30 Jahre) eine erlebnisreiche Ballonfahrt unternehmen. Am Sonntag 31. August 2003 hob der Heißluftballon ab, um unsere Region neu von oben zu „erfahren“.
Start
mit dem Heißluftballon.
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Bild: Daniela Brändle
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Fliegen wie ein Vogel. Der entdeckungsfreudige Mensch hat schon seit mehreren Jahrhunderten den Luftraum erobert. Ob mit dem Luftschiff (Zeppelin), dem Ballon und dem Flugzeug oder gar anderen Flugobjekten geht das menschliche Wesen in die Lüfte. Am heutigen Tag allerdings schweben wir fast lautlos über unsere Heimat. "So von oben herab, habe ich sie noch nie gesehen!" - Alles wirkt so winzig klein. Keine Alltagshektik steigt zu uns hoch. Unter strahlend blauem Himmel offenbart sich eine traumhafte Aussicht. Vom Ballonkorb aus, bekennt sich die Region Wil als langgezogener Siedlungsteppich. Hier gehen wir jeweils einkaufen und erleben das geschäftige, unterhaltsame Stadtgeschehen. "Es ist uns eine Ehre!" - Der Kanton Thurgau reicht uns seine Hand. Zumindest die zentral gelegene Ortschaft Rickenbach in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wil gehört den Thurgauern.

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Ein
freundlicher Blick auf die Region Wil.
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Bild: Daniela Brändle
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Bereits haben wir das großzügige Gemeindegebiet von Kirchberg erreicht. Weit unter unseren Füßen da liegt der Weiler Wolfikon. Das sich die Wolfikoner wohlfühlen, dass weiß nicht nur der liebe Gott. Neue Häuser stehen da, wie sonnengereifte Früchte in einem Korb. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir mit dem ballongebundenen Flugobjekt das staatliche Dorf Kirchberg (auf 736 m über mehr). Mit Stolz weiß die eindrucksvolle Alttoggenburger Ortschaft über ihre katholische Heiligkreuzkirche (Peter und Paul geweiht) zu berichten. Während dem angeblichen Sonntagsgottesdienst am 16. Dezember 1685 passierte ein unerklärliches Wunder. Im Chorraum der erwähnten Kirche löste sich damals das hängende, große Kreuz aus seiner Halterung und schwebte frei im Raum umher. Bis es anschließend an den angestammten Ort zurückkehrte. Die gläubigen Kirchgänger sprachen fortan mit voller Hingabe vom Heiligkreuzwunder. Das nebelfreie Kirchberg wird als freundliches Wohndorf sehr geschätzt. Um die 1’968 Einwohner (Stand 31.12.02) bevölkern den genannten Ort. In der Ferne zeigt uns der Ostschweizer Hausberg Säntis (2’504 Meter über Meer) sein imposantes Wesen. Nachbarschaftlich reihen sich die sieben Bergspitzen der Churfirsten ins alpine Panorama ein.
Das
Dorf Kirchberg SG neu erfahren.
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Bild: Daniela Brändle |
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Die Gemeinde Kirchberg besteht natürlich nicht nur aus dem bekannten Dorf Kirchberg. Sondern während unserer herrlichen Ballonfahrt schweben wir über weitere ländliche Ortsgebilde hinweg. Mit um die 800 Meter über Meer (außerhalb von Kirchberg) weiß der Hüsligs wie man die Wanderer verwöhnt. Die freundliche Kaiserlinde offeriert uns hierbei ein Erlebnis der besonderen Art. Nämlich im Jahre 1912 war der deutsche Kaiser Wilhelm der Zweite in Kirchberg, anlässlich des Manövers zu Besuch. So schnell vergeht die Zeit, unverzüglich weist uns der Kirchberger Weiler Rupperwil den Weg nach Müselbach. Hoch über Müselbach, ein Traum wird Wirklichkeit. Schon am Boden präsentiert unser Dörfli sein wahres Gesicht. Die überschaubare Siedlungsgröße macht sich genauso vom Himmel herab bemerkbar. Da wo fast jeder jeden kennt liegt die Stärke im nachbarschaftlichen Zusammenleben.

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Der
Weiler Rupperswil zeigt uns den Weg nach Müselbach.
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Bild: Daniela Brändle
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Ein bezauberndes Juwel liegt inmitten einer reizvollen Natur. Mehrere einladende Weiler und Gehöfte gehören zu Müselbach. Das fruchtbare Land wird meist landwirtschaftlich genutzt. Im bescheidenen Müselbacher Postkreis leben um die 312 Personen (Stand 31.12.02). In diesem Jahr 2004 darf unser ehrgeiziges Dorf "1150 Jahre Müselbach" feiern. Die erste urkundliche Erwähnung von Müselbach wurde im Jahre 854 niedergeschrieben. Als Muasilenpah bekennt sich unsere Siedlung allemanischen Ursprungs. Bescheidenheit hieß für das Müselbacher Dorfleben der stete Wegbegleiter. Vor 1900 führten von Bazenheid und Kirchberg zu unserem Dörfli nur sehr schlechte Straßenverbindungen. Folglich blieb Müselbach äußerst klein. Heute dürfen wir mit Stolz auf die staatlichen Werke unserer Vorfahren schauen. Für einen intakten Service public ist eine optimale Dorf- und Anbindungsinfrastruktur von hoher Bedeutung. Wohnen und Arbeiten im eigenen Dorf, wäre der Wunschtraum von vielen. Leider gibt uns Gottes Natur nicht genügend Brot für alle. Die Initiativen Bauernfamilien der Müselbacher Region tragen das Erbe ihrer Eltern weiter. In schwindelnder Höhe präsentieren sich die grünen Matten wie ein bunter Fleckenteppich. Dank der Kirchberger Gemeindemelioration erschließen neue Flur- und Waldstraßen die Umgebung von Müselbach. Wahrlich geht unser wackeres Dörfli mit der Zeit. www.mueselbach.ch hier bei uns sind sie richtig! "Fünf Jahre Müselbach online" - unser irdisches Dasein bekommt ein virtuelles Zuhause. In Natura sieht alles viel eindrucksvoller aus.
Bazenheid
vom Ballonkorb aus gesehen.
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Bild: Daniela Brändle |

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Tschau Müselbach! Der Heißluftballon bleibt nicht stehen und führt uns nach Bazenheid. Hier im sanktgallischen Bazenheid wurde am 2. Juni 1852 der Ballonpionier Eduard Spelterini (früher E. Schweizer) geboren. Die Geburt des jungen Kindes namens Umfahrungsstraße ließ lange Zeit auf sich warten. Bereits in den siebziger Jahren wurden Pläne für eine Ortsumgehung geschmiedet. Die aktuelle Bautätigkeit am Rande des Bazenheider Industriedorfes verheißt Gutes. Der Kanton St. Gallen als offizieller Bauherr will bis zum Jahr 2006 das angesprochene Bauprojekt beendet haben. Eine verkehrsberuhigende Maßnahme ist für das Dorf Bazenheid dringend notwendig. Bis es allerdings so weit ist rollen noch unzählige Vehikel auf der Wiler Straße (Hauptstraße Wil-Wattwil). Schon verlassen wir das Kirchberger Gemeindegebiet und folgen dem Wind in Richtung Jonschwil, Uzwil, Gossau und St. Gallen. Alles hat ein Ende. Wie im Fluge verging die Zeit. Langsam aber sicher berührt der Ballonkorb den Boden. Ein schönes Erlebnis tritt den Heimweg an.

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Ein
schönes Panorama zeigt uns die Region zwischen Gossau, St.
Gallen und dem nahen Bodensee.
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Bild: Daniela Brändle
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