Fremdsein im Schweizerland - Ausländer |
"Guten Morgen Ali!"
Auf Schritt und Tritt begegnet man in grösseren Agglomerationen und Dörfern unzähligen Ausländern. Besonders Ex-Jugoslawen haben sich hier in der Schweiz einen sehr schlechten Ruf geschaffen. Daher wirft die Schweizer Bevölkerung gerne alle Fremden in gleichen Topf. Vielerorts trifft man daher auf ablehnende Haltung. In einem Stelleninserat steht folgender Text: "Wir suchen Mitarbeiter, ... nur Schweizer erwünscht!" Ein vermeintlicher Wohnungsvermieter lässt seine Wohnung lieber leer, als das er sie an einer ausländischen Familie überlässt. Fremdenhass? - Nein, öfters stecken schlechte Erfahrungen dahinter. Natürlich gibt es auch Schweizer die Vorurteile gegenüber Ausländern haben.
Bella Italia
Die paradiesische Schweiz, ein Land mit vielen Gastarbeitern. Eine Vielzahl von Nationalitäten leben in der genannten Alpenrepublik. Wenn man Schweizer und Schweizerinnen nach den Ausländern befragt, kommt ein facettenreiches Zeugnis zum Vorschein. Dabei schneiden die Italiener am Besten ab. Die italienischen Arbeiter kamen schon seit den fünfziger Jahren in die Schweiz. Ihre Mentalität hat etwas südliches, mit einer guten Portion Charme und einer grossen Prise Ehrgeiz.
Unsere heimische Industrie und das Gewerbe ist heute noch auf die billigen Arbeitskräfte angewiesen. Nur mit der Kehrseite der Medaille, wollen nur wenige damit zu tun haben.
Uns geht es gut!
Die Gegenwart zeigt ein Bild der Schweiz, wie wir es gerne als unwahr stempeln würden. Aus der Sicht eines ausländischen Arbeiters, ist die Schweiz ein Land mit unbeschränktem Wohlstand. Leider ist dies ein teurer Trugschluss. Asylanten fordern von der Schweizer Regierung beste Unterkunft und die Befriedung aller ihrer Bedürfnisse. Wohin das führt, erfahren sie alle hautnah. Das Gutgehen unserer sozialen Umgebung bröckelt immer mehr ab.
Die Konjunktur unserer Wirtschaft hat in den letzten Jahren eine starke Talfahrt durchgemacht. Zu heutigem Zeitpunkt sieht die Lage wieder optimistischer aus und ein schwacher Aufschwung macht sich bemerkbar.
Hilferuf aus dem Vaterland
Die Realität sieht doch anders aus, wenn wir das soziale Gefüge unserer Gesellschaft näher betrachten. Schwer zu schaffen macht unserem geliebten Vaterland die grossen Ströme von Flüchtlingen. Eine gute Frage habe ich mal gehört: "Muss die Schweiz Flüchtlinge aufnehmen, um ihr angeschlagenes Gewissen zu beruhigen?" Besonders stark kritisieren die Eidgenossen ihre aktuelle Asylpolitik. "Für die Ausländer haben sie Geld und für uns keinen Rappen!"
Erst kürzlich stand das Toggenburger Dorf Bütschwil in den Schlagzeilen. Das, weil die Bütschwiler keine Ausländer einbürgern wollen. Viel Unmut hat sich bei den jahrelang in der Schweiz wohnhaften, ausländischen Mitbürgern aufgestaut. Warum wurde in Bütschwil kein einziger Ausländer zum Schweizer Staatsbürger gemacht? Die betreffenden Antragsteller hätten auch in einem anderen Dorf im Toggenburg, vermutlich wenig Chance zum Erfolg. Traurig aber wahr ist die Tatsache. Das die Ablehnung der fremden Nationalitäten, nicht allein die Schuld der örtlichen Einwohner ist.
Sie waschen ihre Hände in Unschuld
Der Bockmist des ganzen Dilemmas stammt vom Bund in Bern. Unser Heimatland benötigt dringend strengere Massnahmen, in Bezug auf die Einwanderung von Flüchtlingen. Mit Ausnahme der Kosovo - Flüchtlinge verlassen viele ihr Land, nur aus dem einen Grund. Die schlechte Wirtschaftslage im betreffenden Land, lassen immer mehr Menschen in die westlichen Industriestaaten Europas fliehen.
Die Schweiz sollte endlich den Riegel stossen und direkt vor Ort, verstärkt humanitäre Hilfe leisten. Warum diese Aussage? - Der Topf ist übervoll, respektive unser Land ist übervoll von ausländischer Bevölkerung. Ohne fremdenfeindlich zu sein, entspricht dies der wahren Realität. Wir Schweizer sehen uns somit, in immer mehr nationalistischen Parteien bestätigt. Gerade hier besteht grosse Gefahr, auch unschuldige Ausländer anzugreifen und zu verurteilen.
Im Namen der Ausländer
Ich als Schweizer, kann mich nur schwer in die Situation eines ausländischen Kollegen reinfühlen. Trotzdem möchte ich die wichtige Botschaft weitertragen. Im Namen aller Ausländer fordere ich für das Schweizerland, eine grössere Integration von fremden Mitmenschen! Die sozialen Belange lassen häufig zu wünschen übrig. "Wenn man etwas nicht kennt, so soll man keine voreiligen Urteile fällen!"
Multikulti in geordneten Bahnen, darf für unsere Schweiz eine neu eröffnete Chance sein. Bestehendes dürfte sich mit neuem verbinden. Gerade Fremdes schätzen wir in den Ferien, zuhause aber verteufeln wir es.
Wo alles hinführt
Die Problematik zu durchleuchten ist sehr schwierig. Auch dieser Textbeitrag soll den Dienst der Aufklärung gegenüber Fremden antreten. Gerne möchte ich in Euch das tragische Erdbeben in der Türkei in Erinnerung rufen. Dieses Vorkommnis zeigt uns wie verletzlich wir eigentlich sind. Die gegenseitige Hilfe ist hier lebensnotwendig. Nationalität und Religion spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr setzt an dieser Stelle, die Menschlichkeit ein wahres Zeichen.
Werte Leser ich apelliere an Euer Gewissen! - Das aktuelle Leben läuft in immer häufig undurchschaubaren Bahnen ab. Hier ist jeder von uns gefordert die Ungerechtigkeit an Mensch, Tier und Umwelt zu bekämpfen!
© Gedankentext von Alex Brändle, geschrieben am 20. Oktober 1999
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