UPPSALA /SCHWEDEN; Unsere Natur offenbart sich gegenwärtig
in ihrem schönsten Frühsommerkleid. Die Bauern bringen den
ersten Schnitt, der diesjährigen Heuernte unter Dach und Fach.
Im Garten zeigen göttliche Geschöpfe, in Form von Pflanzen
ihren ganzen Artenreichtum. Folglich hat jede Pflanze einen
Namen. Dabei werden sie mit deutschen und lateinischen
(botanischen) Namen bezeichnet. Im Lehrbuch des Gärtners steht
folgendes Zitat geschrieben: „... Für den Gärtner steht die
Pflanze im Mittelpunkt der beruflichen Arbeit...!“
An der einheitlichen Namensgebung in der Pflanzen- und
Tierwelt war der schwedische Naturforscher Carl von Linné
massgeblich beteiligt. Carl von Linné (lateinisch: Carolus
Linnaeus) wurde am 23. Mai 1707 in Rashult, im ländlichen
Småland (Südschweden) geboren. Sein Vater war Dorfpfarrer und
passionierter Pflanzenliebhaber. In dem grossen, eigenen
Garten unterrichtete er den jungen Carl in Botanik. Bei all
seinen Ausbildungsschritten interessierte sich Carl von Linné
bald nur noch für Naturgeschichte. Im Jahre 1727 begann er ein
Medizinstudium an der Universität in Lund. Der Hauptgrund für
dieses Studium lag darin, das er sich mit (Heil-) Pflanzen
beschäftigen konnte. An die Universität Uppsala wechselte
Linné im darauffolgenden Jahr. Hier hatte Botanik einen
höheren Stellenwert und es gab eine grosse Gemeinschaft von
Botanikern.
... Linnés Hauptwerk: „Systema naturae“
Carl von Linné entdeckte Unstimmigkeiten in der Systematik
der Pflanzen. 1730 begann er eine eigene Systematik
aufzubauen. Bereits als er 1735 Schweden verliess, war er als
wissbegieriger Botaniker etabliert. Um sein Medizinstudium
abzuschliessen, ging er in die Ferne nach Holland. Kaum nach
seinem Eintreffen in den Niederlanden, veröffentlichte Linné
1735 die erste von mehreren Schriften. In Linnés Hauptwerk:
„Systema naturae“ stellte er seine neue Taxonomie der
Pflanzen, Tiere und Mineralien vor. In sein Heimatland
Schweden kehrte er im Jahre 1738 zurück. Zum Arzt der
Admiralität wurde er 1739 berufen. Folglich war er bei der
Gründung der Akademie der Wissenschaften ein führende
Persönlichkeit. Professor für Medizin in Uppsala wurde Linné
im Jahre 1741. Später tauschte er diesen Lehrstuhl, gegen den
Lehrstuhl für Botanik, Ernährungslehre und Arzneimittelkunde
ein. Diesen hielt er bis zum Lebensende inne. Für Carl von
Linné war dies die beste Gelegenheit, um seinem grossen
Interesse, an der Klassifizierung von allem Lebendigem
(Pflanzen, Tiere usw.) weiter zu arbeiten.
... binäre Nomenklatur (Namengebung) zur
Klassifizierung der Pflanzen- und Tierarten
Sein einflussreichstes Werk zur Pflanzen- und
Tiersystematik die „Philosophia botanica“ veröffentlichte
Linné anno 1751. Er vertrat die Meinung: „Dass das von Gott
erschaffene Klassifikationssystem der Schöpfung, für alle
Arten logisch nachvollziehbar sei!“ Wichtige Beiträge
verfasste Linné ebenfalls zur Taxonomie der Tierwelt.
Auffällig ist die Tatsache das Linné bei den Tieren auch
Gesichtspunkte wie die innere Anatomie berücksichtigte. Der
Botaniker Linné führte bereits in seinem Erstlingswerk
„Systema naturae“ seine neue, binäre Nomenklatur (Namengebung)
zur Klassifizierung der Pflanzen- und Tierarten ein. Nach
Linné bestehen die botanischen (lateinischen) Namen aus zwei
Einheiten: dem grossgeschriebenen Gattungsnamen und dem
kleingeschriebenen Artnamen. Der aussagekräftige Gattungsname
beschreibt die angesprochene Pflanzengattung und der Artname
weiss über die spezifische Artbezeichnung der Pflanze Auskunft
zu geben. Carl von Linné konnte damit ellenlange Pflanzennamen
mit unübersichtlichen Beschreibungen, kurz und prägnant in
zwei Worten bezeichnen. Nach siebzig spannenden Jahren
verstarb Linné in der Heimat der Botaniker in Uppsala
/Schweden.
Weitere Infos erhalten sie auf folgenden Homepages z.B.
Swedish Museum of Natural History NRM: http://linnaeus.nrm.se/
... und bei www.nrm.se
|