Müselbacher Lexikon
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Textquelle: Pfarrblatt der Kath. Pfarrei Kirchberg SG, vom 23. September 1995 - Nr.10
40 Jahre Bruderklausenkapelle Müselbach
Am kommenden Bruderklausensonntag, 24. September, feiern die Müselbacher nicht nur das Kapellfest, sondern zugleich den 40. Jahrestag der Weihe ihres kleinen Gotteshauses.
Es war ein goldener Herbsttag wie im Bilderbuch, der 25. September 1955. Strahlend lachte die Sonne von einem tiefblauen Himmel, so, als freute sie sich mit den Müselbachern, für die an diesem Sonntag ein langgehegter Wunsch in Erfüllung ging. Endlich, nach langen Jahren zähen Ringens, unzähliger Verhandlungen, nach einem unendlichen Einsatz und Arbeit, hatte Müselbach sein eigenes Gotteshaus. Schlicht in seiner Bauart und doch majestätisch, stand es droben auf der Anhöhe, gerade so, als wache es nun für alle Zeiten über dem kleinen Dorf und seinen Bewohnern.
Wen wunderts, dass an diesem Sonntag einfach jedermann unterwegs war? In hellen Scharen strömten Müselbacher, Heimweh-Müselbacher, sowie Besucher von nah und fern der neuerbauten Kapelle zu, um der Weihe durch den damaligen Bischof Dr. Josephus Meile beizuwohnen. Es war klar, dass das kleine Gotteshaus diesem Massenandrang nicht standhalten konnte. Doch vermochte dies die allgemeine Feststimmung nicht zu trüben. Wer drinnen keinen Platz fand, der blieb eben draussen. Eine Menschenmenge, die vom Portal bis fast hinunter zum nahen Bauernhof reichte, stand in ehrfürchtigem Schweigen da und lauschte den Worten des Bischofs...
Von der Idee zum Werk
Die Idee, in Müselbach eine Kapelle zu bauen, tauchte offiziell erstmals im Mai 1911 in Verbindung mit der Schulerweiterung in Tannen auf. Denn dort, wo auch die Müselbacherkinder zur Schule gingen, war die Schülerzahl auf hundert angestiegen. Und dies bei einer einzigen Lehrkraft und einem einzigen Schulzimmer.
Statt einen Erweiterungsbau in Tannen wünschten sich die Müselbacher ein eigenes Schulhaus mit einem Kapelleinbau. Doch ihr Wunsch blieb unerfüllt, obwohl die Schulgemeinde 1912 beschloss, den Müselbachern zu entsprechen. Erst im Jahre 1933 wurde der Traum vom eigenen Schulhaus Wirklichkeit. Ein Ziel war erreicht. Doch noch immer fehlte die Kapelle.
In den Vierzigerjahren kam dann die Sache endlich ins Rollen. Versammlungen wurden einberufen, man plante, rechnete, sammelte Geld, versprach Frondienste und Holzspenden. Lange bevor auch nur eine Spur von einer Kapelle zu sehen war, wurde Bruder Klaus zum Patron des geplanten Gotteshauses erwählt. Im April 1953 kam es schliesslich zum ersten Spatenstich, im September 1953 zur Grundsteinlegung und im Sommer 1955 war das Werk vollendet. Eine wunderschöne Holzkapelle konnte ihrer Bestimmung übergeben werden.
40 Jahre sind seither ins Land gezogen. 40 Jahre, in denen unendlich reicher Segen von diesem Gotteshaus ausging. Wer vermöchte wohl zu sagen, wie viele Besucher sich in all den Jahren darin versammelten, wie viele leidgeprüfte Menschen im Heiligtum von Bruder Klaus Trost und Hilfe suchten?
40 Jahre hinterlassen an Gebäulichkeiten ihre Spuren. Auch bei der Kapelle Müselbach drängte sich eine Aussenrenovation auf. Diese wurde im Laufe des Sommers ausgeführt, so dass das kleine Gotteshaus nun wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Jubiläums-Gottesdienst
Aus Anlass des 40jährigen Jubiläums findet am kommenden Sonntag, 24. September, um 9.45 Uhr, in der Kapelle Müselbach ein Festgottesdienst statt, der mit den Liedern eines gemischten Chores feierlich umrahmt wird. Alle, die gerne mitfeiern und sich mitfreuen möchten, sind zu diesem Gottesdienst herzlich eingeladen. Anschliessend organisieren Männerchor und Dorfkorporation Müselbach ein kleines Dorffest im Festzelt. Auch dazu werden alle gerne erwartet.
* Bemerkung dieser Anlass fand am Sonntag, 24. September 1995 statt!
Die Kapelle von Müselbach ist dem heiligen Bruderklaus geweiht. - Bildquelle: Alex Brändle - Müselbach online, Sonntag 15. August 2004
Die neue Bruderklausenkapelle von Müselbach im Jahre 1955. - Bildquelle: Pfarrblatt der Kath. Pfarrei Kirchberg SG, vom 23. September 1995
Chorraum der Bruderklausenkapelle von Müselbach im Jahre 1955. - Bildquelle: Pfarrblatt der Kath. Pfarrei Kirchberg SG, vom 23. September 1995
Die Müselbacher Kapelle ein beliebtes Motiv, für eine Zeichnung. - Bildquelle: Karte zum Abschied der Müselbacher Post, Oktober 1994